Hochbeet anlegen, richtig befüllen und den eigenen Rücken schonen!

Hochbeete sprießen beinahe wie Schwammerl aus den Böden heimischer Gärten – und das völlig zu Recht. Immer mehr Hobbygärtner*innen erkennen die vielen Vorteile und fangen an, ihr eigenes Hochbeet anzulegen und zu befüllen. Wie diese Vorteile für Mensch und Pflanze aussehen, wie auch Sie Ihr eigenes Hochbeet anlegen können und was Sie sonst noch dazu wissen sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Hochbeet anlegen – das Wichtigste in Kürze
Auf den ersten Blick ist ein
Hochbeete und ihre wärmere Erde ermöglichen den Pflanzen ein schnelleres Wachstum.
Die Pflanzen sind wesentlich besser vor Nagern, Schnecken und Unkraut geschützt.
Die Arbeit am Hochbeet ist wesentlich rückenschonender.
Hochbeete können auch optisch eine angenehme Aufwertung für den Garten sein.
Kleinere Hochbeete eignen sich auch für einen Balkon-Garten.

Die Vorteile eines Hochbeets
Hochbeete bringen eine Reihe von Vorteilen und im Grunde keinerlei Nachteile. Die Vorteile unterteilen sich vorwiegend in jene für die Gärtner*innen und jene für die Pflanzen. Die Hobbygärtner*innen profitieren vor allem von der angenehmen Arbeitshöhe. Hier muss sich niemand mehr unangenehm bücken oder auf allen Vieren am Beet herumgärtnern. Alles passiert in einer äußerst rückenschonenden Haltung. Zusätzlich gelten Hochbeete generell als pflegeleichter, was wiederum weniger Arbeitsaufwand bedeutet.
Die Pflanzen profitieren von der wärmeren Erde im Hochbeet. Dadurch können sie schneller und besser wachsen. Gleichzeitig sind sie (bei richtiger Bauweise des Beets) besser vor Mäusen, Maulwürfen und ähnlichen Besuchern geschützt. Auch Schnecken und Unkraut können den Pflanzen im Hochbeet weniger lästig werden.
Zu guter Letzt kommt noch eine weitere Kategorie hinzu: die Optik. Ein ordentlich angelegtes Hochbeet schmückt den Garten ungemein und kann sogar ein gärtnerischer Raumteiler zwischen zwei Bereichen wie Terrasse und
Mögliche Materialien für ein Hochbeet
Wenn Sie nun aus gutem Grund von den Vorzügen überzeugt sind, wird es Zeit für die Wahl des passenden Materials für Ihr Hochbeet.
Hochbeet aus Holz
Hochbeete aus Holz sind die Klassiker unter den Hochbeeten. Für diese Beete eignen sich alte Holzreste oder Paletten. Um den Pflanzen nicht zu schaden, sollte das Holz jedoch weder lackiert noch imprägniert sein. Alternativ zur selbst gebauten Variante können Sie auch einen fertigen Bausatz verwenden. In beiden Fällen haben sich Lärche, Kiefer und Tanne am besten bewährt. Durch die fehlende Imprägnierung sind die meisten Hochbeete aus Holz jedoch nur ein paar Jahre lang nutzbar.
Hochbeet aus Metall
Hochbeete aus Metall gelten im Vergleich zu ihren hölzernen Kollegen als langlebiger. Zudem erzielen Metall-Hochbeete zu einem gewissen Grad einen Glashauseffekt, was wiederum für einen längeren Erntezeitraum sorgt.
Hochbeet aus Kunststoff
Modelle aus Kunststoff gelten als pflegeleicht, langlebig und sind bei der Montage nur wenig anspruchsvoll. Im Gegenzug bringen sie die üblichen Nachteile von Kunststoff in puncto Nachhaltigkeit mit sich.
Hochbeet aus Stein
Ein Hochbeet aus Stein kann besonders edel aussehen. Dafür ist es im Aufbau deutlich anspruchsvoller und benötigt in den meisten Fällen zunächst ein passend betoniertes Fundament. Danach kann es für viele Jahre ein zuverlässiges Hochbeet sein.

Hochbeet: kaufen oder Marke Eigenbau?
Nicht nur, aber vor allem bei einem Hochbeet aus Holz haben Sie die volle Auswahl zwischen fertigen Bausätzen und einem komplett selbst gebauten Hochbeet. Die zweite Variante eignet sich vor allem für jene, die gerne bauen und basteln und die bestenfalls schon passende Holzreste zur Hand haben. Alle anderen sind mit einem fertig gekauften Hochbeet ebenso bestens bedient.
Hochbeet anlegen: worauf Sie achten sollten!
Unabhängig davon, ob selbst gebaut oder fertig gekauft: Wer ein Hochbeet anlegen möchte, der sollte einige Dinge beachten.
Die passende Größe
Die Größe des zukünftigen Hochbeets richtet sich zunächst nach dem vorhandenen Platz im Garten oder auf dem Balkon. Die Höhe liegt in den meisten Fällen bei 80 cm. Besonders große Gärtner*innen können das Hochbeet allerdings auch etwas höher bauen. Bei der Länge sind keine Grenzen gesetzt. Die Breite sollte allerdings so gewählt sein, dass man immer noch alle Bereiche problemlos und ohne sich übertrieben strecken zu müssen, erreichen kann.
Der ideale Standort für Ihr Hochbeet
Der ideale Standort für ein Hochbeet hat nur wenig Schatten und einen Wasseranschluss in der Nähe. Zudem sollte das Beet im besten Fall von Norden nach Süden ausgerichtet sein. So ist das Hochbeet stets mit ausreichend Sonne und Wasser versorgt.
Das Hochbeet vor Eindringlingen schützen
Damit die Pflanzen nicht verschiedenen Besuchern wie Wühlmäusen oder Maulwürfen zum Opfer fallen, sollte das Hochbeet an der Unterseite abgesperrt werden. Ein engmaschiges Drahtgitter eignet sich dafür ideal. Zusätzliche Schneckensperren in Form von entsprechend abgewinkelten Blechen an den Außenwänden können zudem das letzte Risiko von Schneckenbefall ausräumen.
Der richtige Zeitpunkt
Damit Ihr zukünftiges Hochbeet rechtzeitig startklar ist, sollten Sie es im Herbst oder im Frühjahr errichten. Das gibt den Pflanzen genug Zeit zum Wachsen. Zusätzlich ist zu diesen Zeitpunkten besonders viel Grünschnitt wie Äste und Laub verfügbar. Welche Rolle dieser Grünschnitt einnimmt, erfahren Sie gleich im nächsten Kapitel.
Hochbeet richtig befüllen
Sobald das Hochbeet selbst steht, wird es Zeit für die richtige Befüllung. Diese besteht nicht einfach nur aus einer riesigen Ladung Blumenerde, nein. Vielmehr besteht die Füllung aus einer Reihe von Schichten, die von unten nach oben immer feiner werden. An den Seiten kommt zusätzlich Noppen- oder Teichfolie zum Einsatz. Die Folie schützt das Außenmaterial vor der Feuchtigkeit und hält diese außerdem besser in der Erde.
1. Schicht: Grünschnitt
Den Anfang macht eine Schicht aus Ästen, Laub und Reisig. Das sorgt für eine ideale Drainage, um Staunässe zu vermeiden. Im Laufe der Zeit wird diese Schicht jedoch kompostiert, was wiederum zusätzliche Nährstoffe für die Pflanzen bringt.
2. Schicht: Rasenschnitt, Grasnarben, Laub
Die nächste Schicht fällt schon deutlich feiner aus. Hier kommen Rasenschnitt oder auch Grasnarben zum Einsatz. Die Grasnarbe ist jene Erdschicht, die mit den Wurzeln von Gras und Blumen durchzogen ist, sprich die Unterseite eines Rasenziegels. Bei der Errichtung des Hochbeets müssen meist ohnehin mehrere Rasenziegel weichen, wodurch die passenden Grasnarben “frei” werden.
3. Schicht: Komposterde
Langsam wird es erdig. Die dritte Schicht sollte aus einer guten Mischung aus Erde, Kompost oder (sofern verfügbar) abgelagertem Mist vom Bauernhof oder auch getrocknetem Mist als Dünger bestehen. Das liefert dem Beet reichlich Nährstoffe.
4. Schicht: Blumen- oder Kräutererde
Die oberste Schicht besteht aus der üblichen Pflanzenerde für Blumen oder Kräuter – je nachdem, was im Hochbeet gepflanzt werden soll.

Tipps zur Bepflanzung
Unter anderem durch die langsam verrottenden Schichten enthält ein Hochbeet in den ersten zwei Jahren ein Maximum an Nährstoffen. Daher sollten zunächst sogenannte Starkzehrer angepflanzt werden. Dazu zählen etwa Tomaten, Sellerie, Kohl, Paprika oder Zucchini. Sie profitieren von den vielen Nährstoffen und geben im Gegenzug selbst wieder welche ab. Im dritten Jahr wird es dann Zeit für Schwachzehrer. Spinat und Salat sind hier die beiden berühmtesten Vertreter. Tipp: Verschiedene Kräuter können zwischen den Pflanzen durch ihren Duft so manchen Schädling vertreiben.
Hochbeetpflege
Der wesentliche Punkt bei der Pflege des Hochbeets ist zunächst das ausreichende Gießen. Zusätzlicher Dünger wird erst im Laufe der Zeit ein Thema, da zunächst ohnehin viele Nährstoffe enthalten sind. Nach rund fünf Jahren wird es Zeit für eine gänzlich neue Füllung. Bei dieser Gelegenheit sollten Sie auch das Material und die Stabilität des Hochbeets selbst überprüfen.

FAQs
Zum Abschluss widmen wir uns noch kurz den häufigsten Fragen rund um das Thema Hochbeet.
Wann ist die beste Zeit, um ein Hochbeet anzulegen?
Das Frühjahr und der Herbst eignen sich am besten dafür, ein Hochbeet anzulegen. Besonderer Pluspunkt: Zu diesen Zeiten steht in der Regel am meisten Grünschnitt für die unterste Schicht zur Verfügung.
Was kommt in ein Hochbeet hinein?
Der Inhalt eines Hochbeets besteht aus mehreren Schichten, deren Materialien immer feiner werden. Auch Mist oder Kompost spielen eine wichtige Rolle für ausreichend Nährstoffe im Beet.
Kann man ein Hochbeet auch nur mit Erde befüllen?
Ein Hochbeet funktioniert auch, wenn es nur mit Erde befüllt wird. Allerdings gehen dadurch viele wertvolle Nährstoffe und Wärme verloren. Daher werden meist nur kleinere Hochbeete oder Obstkisten mit Erde befüllt.
Wo ist der beste Platz für ein Hochbeet?
Das Hochbeet sollte möglichst viel Sonne bekommen. Daher empfiehlt sich ein Platz mit wenig Schatten und im besten Fall mit einer Nord-Süd-Ausrichtung. Ein nahe gelegener Wasseranschluss erleichtert zudem das Gießen.