Blumenwiese anlegen: So zaubern Sie für Bienen & Co. ein blühendes Paradies!

Der Traum von der eigenen Blumenwiese im Garten

Eine eigene Blumenwiese ist nicht nur wunderschön anzusehen, sie hilft auch Bienen, Schmetterlingen und vielen weiteren Insekten bei der Nahrungssuche und als Lebensraum. Wer aus diesen hervorragenden Gründen eine eigene Blumenwiese anlegen möchte, auf den kommt zunächst etwas Arbeit zu. Diese Arbeit wird jedoch durch ein eigenes kleines oder auch großes Blütenparadies reich belohnt. Auf welche Blumerln, Kräuter und Blüten Sie sich dabei freuen dürfen, was dafür zu tun ist und wie die spätere Pflege der Blumenwiese aussieht, erfahren Sie in diesem Beitrag.

  1. Was ist eine Blumenwiese?

  2. Blumenwiese anlegen: Diese Schritte führen zur Blütenpracht

  3. Blumenwiese pflegen: So pflegeleicht kann eine Wiese sein!

  4. Blumenwiese anlegen: Wertvolle Tipps & Tricks!

  5. Häufig gestellte Fragen zu Blumenwiesen

Was ist eine Blumenwiese?

Wenn man an eine Blumenwiese denkt, kommen oft Kindheitserinnerungen hoch und Gedanken an saftige, blühende, bunte und duftende Blütenmeere. So natürlich, wie diese Kompositionen oft wirken, sind sie in Wahrheit jedoch nicht. Vielmehr konnten sie nur durch die Nutzung der Wiesen als Weide- oder Ackerflächen entstehen. Diese Nutzung entzieht dem Boden viele Nährstoffe und ausgerechnet auf einem nährstoffarmen Boden fühlen sich die meisten der bunten Vertreter einer Blumenwiese pudelwohl – doch auf das Thema Boden gehen wir etwas später noch näher ein.

Ohne zu sehr in die Tiefen der Biologie und Gartenkunde einzutauchen, lassen sich Blumenwiesen im Wesentlichen in zwei Arten einteilen: in Garten- und Wildblumenwiesen.

Eine prächtige Blumenwiese erfreut Bienen und Menschen gleichermaßen.

Blumenwiesen für den Garten

Gartenblumenwiesen schaffen eine Balance zwischen möglichst schöner Optik und dennoch hohem Wert für die Insektenwelt. Die Saatmischungen bestehen aus verschiedenen Pflanzenarten, die für eine besonders bunte und schön anzusehende Blütenpracht sorgen. Gleichzeitig handelt es sich überwiegend um Arten, die in möglichst kurzer Zeit blühen und diesen Zustand den ganz Sommer über oder sogar noch etwas darüber hinaus erhalten können. Dazu zählen unter anderem die Malve, die Ringelblume, das Löwenmaul oder das Duftsteinkraut.

Einige der enthaltenen Pflanzen sind in unseren Breitengraden nicht heimisch und die meisten von ihnen blühen nur einjährig. Beide „Nachteile“ sorgen jedoch für keinerlei Probleme. Immerhin liefern auch sie den Bienen und Schmetterlingen Lebensraum und Nahrung. Und auch einjährige Pflanzen können durch die entstehenden Samen Jahr für Jahr erneut aufblühen.

Wildblumenwiesen

Wildblumenwiesen orientieren sich deutlich stärker an heimischen Pflanzenarten. Zudem kommen hier noch verschiedene Gräser dazu. Viele verschiedene Wildblumenarten sorgen auch auf einer Wildblumenwiese für reichlich bunte Abwechslung. Leute vom Fach sprechen hier jedoch nicht von Wildblumen, sondern von Wildkräutern. In den passenden Saatmischungen finden sich Vertreter wie verschiedene Nelken, die Schafgarbe, Johanniskraut, Wiesensalbei oder auch Glockenblumen. 

Viele der enthaltenen Pflanzenarten zählen zudem zu den mehrjährigen Blühpflanzen. Sie sorgen damit ebenfalls für zuverlässige Blüten in den Folgejahren. Unabhängig von der Anzahl an Blühjahren freut sich auch hier die Insektenwelt über eine ideale Lebenswelt in Form einer neuen Wildblumenwiese.

Blumenwiese anlegen: Diese Schritte führen zur Blütenpracht

So wild und natürlich eine ideale Blumenwiese auch aussieht, gilt zunächst auch hier das Motto: Von nichts kommt nichts! Wer bereit ist, ein bis zwei Tage Arbeit zu investieren und sich danach noch eine Zeit lang um die passende Bewässerung kümmert, der bekommt letzten Endes eine pflegeleichte und prachtvolle Bereicherung für den eigenen Garten. Von den positiven Effekten für die Insekten ganz zu schweigen. Nun denn: Ran ans Blumenwiesen-Werk!

Auch Schmetterlinge zählen zu den regelmäßigen Besuchern einer Blumenwiese.

Schritt 1: Welcher Standort eignet sich für Ihre Blumenwiese?

Lage, Lage, Lage gilt auch bei der Wahl des Standorts für Ihre zukünftige Blumenwiese. Wobei es für weitgehend jeden Standort – egal ob eher im Schatten oder in der Sonne – passende Saatgut-Mischungen gibt. Vielmehr sollten Sie zunächst über die eigene Gartennutzung nachdenken. Wer eine Blumenwiese im Garten integriert, integriert ein (weiteres) Blumenbeet, das nur noch dafür genutzt werden kann.

Dieser Teil der Wiese sollte daher in Zukunft möglichst nicht betreten oder anderweitig genutzt werden. Daher sollten der Standort und die Größe der Blumenwiese so gewählt sein, dass noch ausreichend Platz für Spiel- und Erholungsflächen bleibt. Bei einer besonders großen Blumenwiese sollten Sie passende Wege mit Steinplatten oder Pflastersteinen durch die Wiese einplanen. So kommen Sie weiterhin gut durch den Garten, ohne der Blumenwiese zu schaden.

Blumenwiesen sind übrigens nicht nur für Menschen mit Garten ein Thema. Auch auf einem ausreichend großen Balkon oder auf einer Dachterrasse kann das ein oder andere Kisterl mit kleinen Blumenwiesen Bienen & Co. Nahrung bieten und für einen prächtigen Balkongarten sorgen.

Schritt 2: Den Boden vorbereiten

Wie weiter oben schon erwähnt, sind die verschiedenen Pflanzen und Blumen einer Blumenwiese überraschend genügsam. Ja, sie bevorzugen sogar einen möglichst mageren und damit nährstoffarmen Boden. Auf einem Boden mit zu vielen Nährstoffen wachsen lediglich normale Gräser, Löwenzahn, Klee und ähnliche alltägliche Vertreter der Pflanzenwelt. Wer also eine bunt gemischte Blumenwiese anlegen möchte, der muss seinen Boden zunächst abmagern.

Im ersten Schritt tragen Sie den bestehenden Rasen ab und kompostieren ihn im besten Fall. Danach lockern Sie den Boden rund 10 bis 20 cm tief auf. Bei kleineren Flächen bis rund 10 m2 ist das noch mit einem Spaten zu schaffen. Bei größeren oder auch stärker verdichteten Flächen können eine motorisierte Gartenhacke oder eine Gartenfräse wertvolle Hilfe leisten. 

Danach geht es an die Feinarbeit. Mit einer Gartenhacke zerkleinern Sie zunächst die größeren Erdklumpen. Im Anschluss ebnen Sie die Fläche für die zukünftige Blumenwiese mit einem Rechen. Ist das erledigt, sollten Sie noch mögliche Steine und vor allem Unkrautwurzeln entfernen. An manchen Unkrautarten können sich die Insekten zwar auch erfreuen, sie unterdrücken jedoch in den meisten Fällen das Wachstum der neuen Pflanzen Ihrer Blumenwiese – also weg damit!  

Nach den auflockernden und vorbereitenden Arbeitsschritten geht es zum Schluss ans Abmagern des Bodens. Zu diesem Zweck arbeiten Sie Sand in die oberste Bodenschicht ein. Das sorgt für die nötige Trockenheit und den gewünschten mageren Zustand des Bodens.

Schritt 3: Saatgut auswählen und vermischen

Das passende Saatgut können Sie anhand folgender Kriterien auswählen:

  • Standort: Schatten oder Sonne

  • Art der Blumenwiese: Wild- oder Gartenblumenwiese

  • Lebensdauer der Blumen: ein-, zwei- oder mehrjährig

  • Zusammensetzung: Einzelne Samen oder fertige Mischungen 

Die Fragen rund um den Standort und die Arten von Blumenwiesen haben wir weiter oben schon ausführlich besprochen. Die Lebensdauer der jeweiligen Blumen sollten wir uns jedoch noch kurz näher ansehen. Einjährige Blumen wachsen und blühen an sich nur ein einziges Mal. Dabei entstehen jedoch neue Samen, durch die sich die Blumen wiederum vermehren. Damit bekommen Sie Jahr für Jahr neue einjährige Wiesenblumen. Die zweijährigen Blumen keimen zunächst nur in Form von Wurzeln und Blättern. Danach speichern sie eine Vegetationsperiode lang Nährstoffe, um dann in der zweiten Periode Blüten, Früchte und Samen hervorzubringen. Aus diesen Samen wachsen wieder neue Pflanzen und das Ganze beginnt von vorne. Wie der Name schon erahnen lässt, halten sich mehrjährige Pflanzen länger als zwei Jahre. Je nach Pflanzenart können sie mehrere Male hintereinander blühen.

Die Wahl zwischen einzelnen Arten von Samen oder fertigen Saatmischungen bleibt primär eine Frage des persönlichen Geschmacks. Wenn Sie hier besondere Wünsche oder Vorlieben haben, lohnt es sich, eine eigene Mischung zusammenzustellen. In den meisten Fällen ist man allerdings auch mit den fertigen Mischungen bestens versorgt.

Schritt 4: Blumenwiese säen

Die beschwerlichsten Arbeitsschritte liegen mittlerweile hinter uns. Nun geht es ans Säen der ausgewählten Saatenmischung. Die idealen Zeiträume für das Säen sind entweder im Frühjahr von März bis Mai oder im Spätsommer von September bis Oktober. Bei der Menge sollten es so viele Samen sein, dass sie sich auf der Fläche gut verteilen lassen, sie aber nicht zu dicht liegen. Das geschieht üblicherweise von Hand. Bei großen Flächen kann ein Streuwagen hilfreich sein.

Kleiner Expertentipp für eine gleichmäßige Verteilung: Nehmen Sie zunächst die Hälfte der Samen und verteilen Sie diese gleichmäßig in eine Richtung auf der ganzen Fläche. Danach nehmen Sie die zweite Hälfte der Aussaat und verteilen diese wiederum in die entgegengesetzte Richtung ebenfalls auf der ganzen Fläche. So können Sie vermeiden, dass Sie am Anfang oder an einer anderen Stelle zu viele Samen auf einmal verteilen. 

Schritt 5: Saatgut einarbeiten

Wenn Sie die Saat gleichmäßig über das ganze Beet verteilt haben, gilt es noch, die Samen in den Boden einzuarbeiten. Bei kleineren Flächen können Sie die Samen vorsichtig mit einer Schaufel glatt in den Boden drücken. Sollten Sie eine größere Blumenwiese anlegen, können Sie für diese Aufgabe auch auf eine Walze zurückgreifen. In beiden Fällen sollten die Samen so gut in den Boden gedrückt werden, dass sie nicht direkt von den nächsten vorbeiflatternden Vögeln eingesammelt werden. Gleichzeitig dürfen sie allerdings nicht zu tief in der Erde landen, ansonsten könnten sie sich mit dem Keimen schwer tun.

Schritt 6: Bewässerung

Zum krönenden Abschluss müssen Sie Ihre zukünftige Blumenwiese nur mehr ausreichend und gleichmäßig einwässern. Damit sind die ersten Aufbau- und Aussaataufgaben erledigt. Sofern das nicht ohnehin der Regen übernimmt, sollten Sie die Fläche auch in den folgenden Tagen ausreichend feucht halten. Ihr zwischenzeitliches Ziel: Der Boden darf nicht austrocknen, bis die Pflanzen ordentlich sprießen. Sobald diese Schwelle überschritten ist, bleibt nur mehr die weitere und zugleich sehr überschaubare Pflege der neuen Blumenwiese übrig.

Bei der Bewässerung der frisch ausgesäten Blumenwiese kann die ganze Familie mithelfen.

Blumenwiese pflegen: So pflegeleicht kann eine Wiese sein! 

Nach den fleißigen Vorbereitungen und der Aussaat kommt eine Blumenwiese mit sehr wenig weiterer Pflege aus. Wenn Sie sich für eine Wildblumenwiese entschieden haben, wird diese im Juli und im Oktober gemäht. Damit die Wiese auch in Zukunft wieder erblühen kann, sollten Sie das Mähen ohne Fangkorb oder mit einer (Motor-)Sense erledigen. Die geschnittenen Pflanzen lassen Sie danach noch kurze Zeit liegen. So können möglichst alle Samen auf dem Boden landen und für die nächste Generation an Blumen und Kräutern sorgen. Danach werden die Reste entfernt, bevor sie selbst zu Dünger werden. Denn wie wir schon gelernt haben, mögen die geliebten Wildblumen keine Böden mit zu vielen Nährstoffen.

Nach dem ersten Anlegen der Blumenwiese bleibt nicht mehr viel zu tun.

Gartenblumenwiesen werden nur im Herbst gemäht. In manchen Fällen kann das Mähen auch komplett entfallen. So können die Insekten die Wiese noch besser als Nistplatz und Lebensraum nutzen. Dafür danken es Ihnen die Wiesen, wenn Sie zwischendurch immer wieder alte, verwelkte Blüten entfernen. So können sich die neuen Blüten noch besser entfalten. Wenn die neuen Samen im folgenden Jahr nicht ganz so ergiebig sind, können Sie problemlos erneut mit einer weiteren Saatenmischung nachhelfen.

Im Fall von kleinen Blumenwiesen im Balkonkisterl kann im Gegensatz zu Wildblumenwiesen auch etwas Dünger hilfreich sein. Immerhin bekommt die Erde in der Kiste keine Nährstoffe vom restlichen Erdreich und ein paar Nährstoffe wären dann auch für diese Blumen gut.

Blumenwiese anlegen: Wertvolle Tipps & Tricks!

Zum Abschluss fassen wir für Sie die wesentlichen Punkte noch einmal kompakt zusammen.

  • Zeit für die Aussaat: Die beste Zeit für die Aussaat Ihrer zukünftigen Blumenwiese ist von März bis Mai und von September bis Oktober.

  • Standort: Achten Sie darauf, ob der gewählte Standort im Schatten oder in der Sonne liegt, und wählen Sie dementsprechend die passenden Saaten aus. Freie Flächen zum Spielen und Erholen nicht vergessen!

  • Geräte: Auf einer kleinen Fläche kommen Sie mit den üblichen Geräten wie Spaten, Rechen & Co. problemlos aus. Geht es jedoch um eine größere Wiesenfläche, sind größere, motorisierte Hilfsmittel eine gute Idee. Auch beim Bewässern kann ein Rasensprenger mit Zeitschaltuhr eine wertvolle Hilfe sein.

  • Die Natur regelt das: Eine Blumenwiese bringt nur beim ersten Anlegen einen größeren Arbeitsaufwand mit sich. Danach müssen Sie nur noch gelegentlich mähen oder verwelkte Blüten entfernen. Den Rest übernimmt Mutter Natur mit Hilfe von fleißigen Insekten und neuen Samen.

Mit unseren Tipps kann auch in Ihrem Garten schon bald eine Blumenwiese erblühen.

Häufig gestellte Fragen zu Blumenwiesen 

An dieser Stelle beantworten wir die häufigsten Fragen rund um das Anlegen einer Blumenwiese im eigenen Garten.

Wie bekomme ich eine schöne Blumenwiese?

Wer eine schöne Blumenwiese bekommen möchte, muss zunächst etwas Arbeit investieren. Denn eine prachtvolle Blumenwiese benötigt zuerst einen mageren Boden. Mit dem passenden Boden und etwas Pflege kann die Blumenwiese im Normalfall prächtig blühen und gedeihen.

Kann man eine Blumenwiese auf Rasen säen?

Theoretisch kann man die Samen für eine Blumenwiese auch auf den bestehenden Rasen säen. Die Samen würden jedoch nicht gegen den Rasen ankommen. Zudem benötigt eine richtige Blumenwiese einen entsprechend aufbereiteten und mageren Boden. Daher sollte der Boden zunächst gründlich aufbereitet werden.

Wann sät man am besten eine Blumenwiese?

Die beste Zeit für die Aussaat ist im Frühjahr von März bis Mai und im Spätsommer von September bis Oktober.

Was macht man mit einer verblühten Blumenwiese?

Wenn die Blumen anfangen zu verblühen, können Sie die Blumenwiese mähen und die geschnittenen Reste zunächst eine Zeit lang liegen lassen. Danach werden die Reste entfernt und die Wiese kann in der nächsten Vegetationsperiode durch die entstandenen Samen erneut wachsen und aufblühen.

Wie lange dauert es, bis eine Blumenwiese blüht?

Das hängt von den ausgesäten Blumenarten ab. Im Durchschnitt sollten jedoch nach rund acht Wochen die ersten Blüten zu sehen sein.

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