Kartoffeln anbauen: Anleitung und Tipps

Kartoffeln zählen zu den vielseitigsten und damit auch beliebtesten Gemüsesorten überhaupt. Wenn es um den eigenen Garten oder die eigenen Balkonpflanzen geht, haben jedoch nur wenige auf dem Schirm, dass sie dort auch selbst Kartoffeln anbauen könnten. Dazu braucht es keinen riesigen Acker und auch keine Zauberei. Wie das erfolgreich funktionieren kann und worauf Sie achten sollten, wenn Sie selbst Kartoffeln anbauen möchten, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.
Jede gesteckte Kartoffel bringt eine neue Pflanze
Der Weg zur eigenen Kartoffelernte beginnt üblicherweise nicht mit dem Kauf von Samen oder vorgezogenen Kartoffelpflänzchen. Vielmehr beginnt er mit dem Kauf von Pflanz- oder Saatkartoffeln oder mit der Verwendung von Biokartoffeln, die nicht mit Keimstopp-Mitteln behandelt wurden. Diese Kartoffeln werden entsprechend vorbereitet und in die Erde eingegraben. Wenn alles gut geht, wächst aus einer Saatkartoffel eine Kartoffelpflanze, die wiederum viele Kartoffeln in der Erde hervorbringt.
Wann ist der ideale Zeitpunkt, um Kartoffeln vorkeimen zu lassen?
Das Vorkeimen bildet den Grundstein für eine erfolgreiche Kartoffelernte. Dazu steckt man ab Mitte Februar bis Anfang März die Saatkartoffeln in eine Komposterde mit möglichst vielen Nährstoffen. Am besten geschieht das in einer Kiste, die wiederum an einem dunklen Ort und bei höchstens 15 °C – etwa in einem Keller – gelagert wird. Dort bleiben die Kartoffeln, bis sie ins eigentliche Beet gepflanzt werden.

Kartoffeln in Töpfen oder Jutesäcken (am Balkon) anpflanzen
Wer bei seinem Anbaubehältnis auf einen gewissen DIY-Faktor setzen möchte, kann wahlweise selbst passende
Der Anbau sieht dann wie folgt aus: Ein Jutesack oder Kübel wird zu einem Viertel mit Erde und drei bis fünf Saatkartoffeln befüllt. Danach dürfen die Kartoffelpflanzen mit ihren Trieben rund 10 cm hoch wachsen. Wenn das der Fall ist, kommt erneut Erde darauf, bis nur mehr die Spitzen der Triebe sichtbar sind. Darauf folgt eine weitere Schicht Erde mit Saatkartoffeln und das Spiel beginnt von vorne, bis der Kübel oder der Jutesack vollständig befüllt ist. Diese Variante ist vor allem für jene interessant, die nur wenig Platz für den eigenen Kartoffelanbau haben, etwa auf einem Balkon.
Kartoffeln auch im Hochbeet anpflanzen
Wer mehr Platz zur Verfügung hat, kann auch ein

Schritt für Schritt: Kartoffeln selbst anbauen
Legen wir am besten direkt mit dem tatsächlichen Kartoffelanbau in einzelnen Schritten los.
Schritt 1: Vorkeimen
Damit aus den Kartoffeln neue Kartoffelpflanzen werden können, sollten sie zunächst vorkeimen. Dazu kommen die zukünftigen Saatkartoffeln etwa ab März in eine Kiste, die mit Komposterde und reichlich Nährstoffen befüllt ist. Kiste und Kartoffeln kommen dann an einen dunklen Ort bei höchstens 15 °C.
Schritt 2: Anpflanzen
Nach rund einem Monat kommen die Saatkartoffeln an ihren eigentlichen Platz im Beet, im Topf oder im Jutesack. Für das Anpflanzen bekommen die Kartoffeln eine kleine Grube, in die etwas Kompost und die Kartoffelknolle mit dem Austrieb nach oben kommen. Die Knollen sollten rund 10 cm tief und mit 20 bis 30 cm Abstand zueinander eingegraben werden.
Schritt 3: Beetpflege und Düngen
In der Zeit zwischen dem Anpflanzen und der Ernte benötigen die Kartoffelpflanzen und ihr Beet etwas Pflege. Dabei geht es vor allem darum, mögliches Unkraut zu entfernen und die Erde immer wieder aufzulockern. Wenn die Pflanzen schon ordentlich gewachsen und damit mindestens 20 cm groß sind, wird es Zeit für das Anhäufeln. Dabei wird unten um die Pflanze zusätzliche Erde angehäuft. Das soll gewährleisten, dass die heranwachsenden Knollen weiterhin mit Erde bedeckt sind. Dieser Vorgang wird etwa alle zwei bis drei Wochen wiederholt. Wer beim Thema Nährstoffe im Boden auf Nummer sicher gehen möchte, kann hin und wieder auch zusätzlichen Dünger, etwa in Form von Holzasche, dazugeben.
Schritt 4: Kartoffeln ernten
Wenn die sichtbaren Teile der Pflanzen abgestorben sind, sollten Sie noch rund zwei Wochen warten, dann können Sie Ihre selbst angebauten Kartoffeln ernten.
Welche Kartoffelsorten eignen sich besonders gut zum Selbstanbauen?
Dass Kartoffeln in unterschiedlichen Sorten daherkommen, ist den meisten aus Kochrezepten und der Gemüseabteilung im Supermarkt bestens bekannt. Doch auch für den eigenen Anbau gibt es Sorten, die sich besser oder schlechter eignen. Abseits der Fragen rund um mehlig, vorwiegend festkochend, festkochend und Co. geht es bei der Wahl der idealen Anbaukartoffel vor allem um den Erntezeitpunkt. Hier dreht sich alles um Frühkartoffeln, Spätkartoffeln und mittelfrühe Kartoffeln.
Frühe Sorten
Diese Sorten können in der Regel ab Juli geerntet werden. Die Ergebnisse sind üblicherweise festkochend oder überwiegend festkochend. Beispiele für frühe Sorten sind Agata, Amalia, Rosara, Christa oder auch Gloria. Eine der wenigen mehligen Ausnahmen im Bereich der frühen Sorten sind Augusta und Karlena.
Mittelfrühe Sorten
Bei mittelfrühen Sorten handelt es sich um jene, die ab August ihre Erntezeit haben. Auch hier sind die meisten Sorten (vorwiegend) festkochend. Die Sorten dieser Kategorie hören auf Namen wie Blauer Schwede, Handa (vor allem für Pommes geeignet), Quarta, Nicola oder Berolina. Und auch hier steht mit der Sorte Agria eine mehlige Variante bereit.
Späte Sorten
Zu guter Letzt kommen Ende August sowie Anfang September die späten Sorten an die Reihe. Zu den vorwiegend festkochenden und festkochenden Sorten zählen hier Granola, Bamberger Hörnchen und Palma. Die mehligen Vertreter sind hier Arran Victory, Datura und Aula.
Wie erkennt man den richtigen Zeitpunkt für die Kartoffelernte?
Im Durchschnitt sind Kartoffeln nach rund drei Monaten bereit für die Ernte. Äußerlich macht sich der kommende Erntezeitpunkt in erster Linie durch die Blätter der Kartoffelpflanze bemerkbar. Sie werden gelb, bräunlich oder sterben komplett ab. Wenn das der Fall ist, können Sie eine erste Kartoffelpflanze mit ihren Knollen aus der Erde holen. Sollten sich die Knollen einfach von der Pflanze lösen lassen, können Sie mit der Ernte der weiteren Kartoffeln fortfahren.

Häufig gestellte Fragen rund um den Anbau von Kartoffeln
Zum Abschluss widmen wir uns kurz den häufigsten Fragen rund um den eigenständigen Anbau von Kartoffeln.
Wann ist die beste Zeit zum Kartoffelnsetzen?
Sofern es die Temperatur im Boden zulässt, können die Kartoffeln ab Anfang April an ihren Platz im Beet kommen. Im besten Fall konnten die Knollen bereits ab Anfang März vorkeimen.
Wie lange brauchen Kartoffeln, bis sie geerntet werden können?
Vom Einsetzen bis zur Ernte dauert es im Schnitt drei Monate. Die tatsächliche Dauer hängt unter anderem von den unterschiedlichen Sorten ab.
Kann man Speisekartoffeln als Pflanzkartoffeln nutzen?
Ja, es können auch Speisekartoffeln als Pflanzkartoffeln verwendet werden. Sie sollten allerdings möglichst naturbelassen und vor allem frei von Keimstopp-Mitteln sein. Wenn Sie sicher sein möchten, können Sie allerdings auch spezielle Saatkartoffeln kaufen.