Ende oder Renaissance sozialistischer Utopien?

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Produktdetails

Der marxistische Historiker Eric Hobsbawm (1917–2012) vermied am Ende des letzten Jahrtausends einen Ausblick auf die Chancen der Bewältigung der sich abzeichnenden Probleme in den nächsten Jahrzehnten. Schon das 20. Jahrhundert sei durch tektonische Erschütterungen gegenüber dem 19. Jahrhundert in der globalen Machtverteilung bis zur Unkenntlichkeit verändert worden. Und er ging davon aus, dass die »Kräfte, die die technisch-wissenschaftliche Wirtschaft freigesetzt hat, [...] inzwischen stark genug [sind], um die Umwelt, also die materielle Grundlage allen menschlichen Lebens zerstören zu können.« Dass diese Gefahr der Zerstörung der Grundlagen der kapitalistischen Welt sowohl in einer Explosion als auch einer Implosion bestehen kann, ist inzwischen überall sichtbar, wofür die diversen neuen Kriege samt Rüstungswahn nur die krassesten Ausdrücke sind. Über 100 Friedensorganisationen aus 30 verschiedenen Ländern haben zuletzt die Regierungen aufgefordert, die Militärausgaben zu senken und stattdessen die globalen Herausforderungen unserer Zeit durch Zusammenarbeit und Diplomatie anzugehen. Auch das »Klima-Votum« des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) belegt: Neben Rechtsruck, Frieden & sozialer Gerechtigkeit sind Klima & Ökologie wesentliche Problemfelder, die die Entwicklung des modernen Kapitalismus prägen. Die sozialistische Linke hat sich mit der deformierten Transformation und den Strukturen des aktuellen Kapitalismus nicht intensiv auseinandergesetzt. Sie hat schon seit längerem weder ein empirisch verankertes Deutungsangebot noch ist sie auch theoretisch auf der Höhe der Zeit, die gravierenden Veränderungen, die sich in der Auflösung der bisherigen Weltordnung und in den begleitenden Polykrisen zeigen, zu interpretieren. Allzu oft wird der berechtigte Wunsch, »Hoffnung zu organisieren« in neue »Utopien des Sozialismus« verlagert, die mit den Erfordernissen, die realen Verhältnisse umzuwälzen, selten kompatibel sind. Bereits Friedrich...

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Produktspezifikationen

Autor
Joachim Bischoff
Format
gebundene Ausgabe
Sprachfassung
Deutsch
Seiten
256
Erscheinungsdatum
2025-10-23
Verlag
VSA

Produktkennung

Artikelnummer m0000R6DTB
EAN 9783964881724
GTIN 09783964881724

Zusatzinfo und Downloads

Der marxistische Historiker Eric Hobsbawm (1917–2012) vermied am Ende des letzten Jahrtausends einen Ausblick auf die Chancen der Bewältigung der sich abzeichnenden Probleme in den nächsten Jahrzehnten. Schon das 20. Jahrhundert sei durch tektonische Erschütterungen gegenüber dem 19. Jahrhundert in der globalen Machtverteilung bis zur Unkenntlichkeit verändert worden. Und er ging davon aus, dass die »Kräfte, die die technisch-wissenschaftliche Wirtschaft freigesetzt hat, [...] inzwischen stark genug [sind], um die Umwelt, also die materielle Grundlage allen menschlichen Lebens zerstören zu können.« Dass diese Gefahr der Zerstörung der Grundlagen der kapitalistischen Welt sowohl in einer Explosion als auch einer Implosion bestehen kann, ist inzwischen überall sichtbar, wofür die diversen neuen Kriege samt Rüstungswahn nur die krassesten Ausdrücke sind. Über 100 Friedensorganisationen aus 30 verschiedenen Ländern haben zuletzt die Regierungen aufgefordert, die Militärausgaben zu senken und stattdessen die globalen Herausforderungen unserer Zeit durch Zusammenarbeit und Diplomatie anzugehen. Auch das »Klima-Votum« des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) belegt: Neben Rechtsruck, Frieden & sozialer Gerechtigkeit sind Klima & Ökologie wesentliche Problemfelder, die die Entwicklung des modernen Kapitalismus prägen. Die sozialistische Linke hat sich mit der deformierten Transformation und den Strukturen des aktuellen Kapitalismus nicht intensiv auseinandergesetzt. Sie hat schon seit längerem weder ein empirisch verankertes Deutungsangebot noch ist sie auch theoretisch auf der Höhe der Zeit, die gravierenden Veränderungen, die sich in der Auflösung der bisherigen Weltordnung und in den begleitenden Polykrisen zeigen, zu interpretieren. Allzu oft wird der berechtigte Wunsch, »Hoffnung zu organisieren« in neue »Utopien des Sozialismus« verlagert, die mit den Erfordernissen, die realen Verhältnisse umzuwälzen, selten kompatibel sind. Bereits Friedrich...

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Autor
Joachim Bischoff
Format
gebundene Ausgabe
Sprachfassung
Deutsch
Seiten
256
Erscheinungsdatum
2025-10-23
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VSA

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GTIN 09783964881724

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