»Ein Spiel, gesinnungslos wie die Liebe.«

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Produktdetails

»Die Nachwelt wiederholt seinen Text und kennt ihn nicht« – das könnte man, einen Spruch des Satirikers über sein Vorbild Johann Nestroy aufgreifend, auch über Karl Kraus sagen. Die Person Kraus ist tatsächlich nicht leicht zu erzählen oder gar auf den Punkt zu bringen. Seine wechselnden und bewusst widersprüchlichen Positionierungen als Spielverderber im gesellschaftlichen Zusammenspiel – mit entsprechenden satirischen Masken und Methoden – führten bereits zu Lebzeiten zu Missverständnissen und Mythenbildungen.Schon als Kind entwickelte Karl Kraus – der jüngste Sohn einer aufsteigenden Familie, die sich wenige Jahre nach seiner Geburt an der Wiener Ringstraße ansiedelte – einen scharfen Blick für die oft unvereinbaren Spielregeln der österreichischen Gesellschaft. Wie viele seiner Generation suchte er vorerst Zuflucht in den freieren Gegenwelten des Theaters und der modernen Literatur. Sein wohlhabendes Elternhaus gab ihm die finanziellen Mittel, sich durch die Gründung der Zeitschrift Die Fackel eine erste Bühne für sein »Spiel, gesinnungslos wie die Liebe«, einzurichten.In dem nur scheinbar gesinnungslosen Verwirrspiel seiner satirischen persona ging es um nichts Geringeres als um ein Festhalten an Realität und Faktizität, an Wahrheit und Gerechtigkeit. Satire, deren Fundament und Instanz stets die Sprache war, sollte die hinter Phrasen verborgene Wirklichkeit mit ihren Ungerechtigkeiten und Unmenschlichkeiten offenlegen – in der Presse, die sich als neue Macht etablierte, in der deutschsprachigen Kulturszene und in allen Winkeln des ›Unorts‹ Wien. Trotz dieser Ausnahmestellung – die Kraus sich geschickt einrichtete, um als Satiriker und Geist gegen den Zeitgeist zu wirken – war er immer auch ein Kind seiner Zeit. Nicht nur Staats-, Lebens- und Beziehungsformen, sondern auch Verkehr, Kommunikation und der Umgang mit Sexualität veränderten sich in Europa um 1900 rasant. Zwar wurde Kraus’ satirisches Spiel gegen die Macht der Massenmedien, gegen die...

Infotabelle

Produktspezifikationen

Autor
Katharina Prager
Format
gebundene Ausgabe
Sprachfassung
Deutsch
Seiten
176
Erscheinungsdatum
2025-09-08
Verlag
Sonderzahl

Produktkennung

Artikelnummer m0000P8LXA
EAN 9783854496922
GTIN 09783854496922

Zusatzinfo und Downloads

»Die Nachwelt wiederholt seinen Text und kennt ihn nicht« – das könnte man, einen Spruch des Satirikers über sein Vorbild Johann Nestroy aufgreifend, auch über Karl Kraus sagen. Die Person Kraus ist tatsächlich nicht leicht zu erzählen oder gar auf den Punkt zu bringen. Seine wechselnden und bewusst widersprüchlichen Positionierungen als Spielverderber im gesellschaftlichen Zusammenspiel – mit entsprechenden satirischen Masken und Methoden – führten bereits zu Lebzeiten zu Missverständnissen und Mythenbildungen.Schon als Kind entwickelte Karl Kraus – der jüngste Sohn einer aufsteigenden Familie, die sich wenige Jahre nach seiner Geburt an der Wiener Ringstraße ansiedelte – einen scharfen Blick für die oft unvereinbaren Spielregeln der österreichischen Gesellschaft. Wie viele seiner Generation suchte er vorerst Zuflucht in den freieren Gegenwelten des Theaters und der modernen Literatur. Sein wohlhabendes Elternhaus gab ihm die finanziellen Mittel, sich durch die Gründung der Zeitschrift Die Fackel eine erste Bühne für sein »Spiel, gesinnungslos wie die Liebe«, einzurichten.In dem nur scheinbar gesinnungslosen Verwirrspiel seiner satirischen persona ging es um nichts Geringeres als um ein Festhalten an Realität und Faktizität, an Wahrheit und Gerechtigkeit. Satire, deren Fundament und Instanz stets die Sprache war, sollte die hinter Phrasen verborgene Wirklichkeit mit ihren Ungerechtigkeiten und Unmenschlichkeiten offenlegen – in der Presse, die sich als neue Macht etablierte, in der deutschsprachigen Kulturszene und in allen Winkeln des ›Unorts‹ Wien. Trotz dieser Ausnahmestellung – die Kraus sich geschickt einrichtete, um als Satiriker und Geist gegen den Zeitgeist zu wirken – war er immer auch ein Kind seiner Zeit. Nicht nur Staats-, Lebens- und Beziehungsformen, sondern auch Verkehr, Kommunikation und der Umgang mit Sexualität veränderten sich in Europa um 1900 rasant. Zwar wurde Kraus’ satirisches Spiel gegen die Macht der Massenmedien, gegen die...

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Katharina Prager
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Sprachfassung
Deutsch
Seiten
176
Erscheinungsdatum
2025-09-08
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EAN 9783854496922
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