Der Chortrainer August Clemens Bartholomäus – kurz ACB genannt – ist für die Sängerknaben im Internat nicht nur Stimmtrainer, sondern einer der wenigen, der ihre arglose Leidenschaft für die Musik versteht und sie nicht nur als Leistungsträger, als Investition betrachtet. Aber seine religiös aufgeladenen Reden irritieren, vor allem die weltlichen Leiter des Eliteinternats. ACB ist zu sehr überzeugt von der „reinen“ Musik, als dass er wahrnimmt, wie er ausgebootet wird, wie er verlacht wird. Es kommt zur Eskalation, zur Katastrophe: Zwei Kinder werden verletzt, ACB steigt in die Fluten eines Flusses. Seine Leiche wird nie gefunden. Vierzig Jahre später steht eine Neuaufführung des Oratoriums „Elias“ an, bei dem damals ACB umkam. Jetzt aber werden verschlüsselte Drohungen versandt, die Polizei ist alarmiert, aber nicht wirklich besorgt: Wichtigtuer gibt es ja immer. Doch Kommissarin Franziska Jensen will es dabei nicht belassen. Akribisch forscht sie nach – und gerät in einen Strudel aus Eitelkeiten, alten Verbrechen, Ruhm, Geld und der „Stimme Gottes“. Ein Thriller über Leidenschaft und Hingabe, über Gut und Böse, über Musik und deren universelle Macht. K. H. Bierlein gelingt ein außergewöhnliches Debüt.