Ein sakrales Leben bedeutet nicht, besondere Dinge zu tun. Es bedeutet, das, was wir tun, auf besondere Weise zu tun – mit Gegenwärtigkeit, mit innerer Durchlässigkeit und mit Zuwendung. Es bedeutet, dem Formlosen eine Form zu geben, dem Unsichtbaren Raum zu schaffen und dem Alltäglichen jene Würde zurückzugeben, die es immer schon getragen hat – auch wenn wir sie vergessen hatten. Die Regula Humanitas beschreibt einen Weg, wie diese Rückverbindung im Alltag gelebt werden kann – durch innere Verankerung, durch geistige Praxis, durch strukturgebende Rhythmen, durch Wahrhaftigkeit und durch ein mitfühlendes, präsentes Leben in Verantwortung gegenüber dem großen Ganzen. All das bildet kein starres System. Es ist ein lebendiger Boden, auf dem jede und jeder in eigener Verantwortung wachsen darf. Die Humanistische Ordensgemeinschaft ist ein freier, religionsunabhängiger spiritueller Orden. Die Regula Humanitas ist ihr gemeinsamer Leitfaden – für ein achtsames Leben, das innere Klarheit, gemeinschaftliches Handeln und spirituelle Praxis im Alltag verbindet.