Die Freund*innen sind sich einig: Der Nichtschwimmer ist eng und der Schwimmer das ersehnte Ziel. Aber als Farben und Wellen auftauchen, verschwimmt die Richtung. Für Dora und ihre Freund*innen ist das Abitur eine Stunde null; sie wollen aufbrechen und haben große Pläne. Ein Jahr Auszeit ist angesagt, um in ferne Länder zu reisen und zu arbeiten und dann gemeinsam einen Studienort zu suchen und zusammenzuziehen. Doch nicht nur die Zukunftsängste und der Abiturstress, sondern auch der Einzug des afghanischen Geflüchteten Jamal in Doras Familie sowie die Aufnahme des Syrers Halim in den Freundeskreis ändert viel. Während dieses letzten Schuljahres, als alles in Wanken gerät, finden die Protagonist*innen ihre eigenen Wege, die losgelöst von den Erwartungen der Eltern und des Umfeldes sind. Der Gegenwartsroman basiert auf Erfahrungen junger Erwachsener. Er bezieht aktuelle Themen wie Zukunft sangst, Climate Anxiety und Diversität ein und spiegelt die verunsichernden Veränderungen unserer Gesellschaft wider. "Meine Eltern behaupteten, wir würden Marlena nicht so vermissen, wenn ihr Zimmer wieder bewohnt und wir zu dritt wären. Und Jamal, ein sechzehnjähriger Junge aus Afghanistan, wäre als männliche Verstärkung für meinen Bruder Tim doch ideal. Marlena, unsere Troublemakerin, war nach Leipzig gezogen, nachdem sie bei ihrer Abschlussfete eine Schuppenwand verkohlt und einen Riss im Waschbecken hinterlassen hatte. Niemals hätten wir gedacht, dass dies unser aller wildestes Jahr würde. Vielleicht bildeten wir ein Mobile, bei dem einer den anderen ins Schwanken brachte. Wenn auf der Nordhalbkugel die Blätter fallen, beschleunigt deren Gewicht die Erdumdrehung. Und der Tag wird 0,001 Sekunden kürzer. Für alle, auch für die Menschen auf der Südhalbkugel, auf der es kaum Laubfall gibt."