Auf der Nordseeinsel Föhr geht es meist ruhig zu, die Brandung ist sanft, die Dünen flach, die Insulanerinnen und Insulaner gemütlich. Irgendwie ticken die Uhren hier anders. Die umgebene Nordsee des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer zieht sich bei Niedrigwasser weit zurück und legt endlose Wattflächen frei. Millionen Vögel rasten auf ihren weiten Wegen von und zu den Winterquartieren im Watt und auf den ausgedehnten Grünflächen der Insel. Der Horizont ist geprägt von den nahen Halligen, den Inseln Amrum, Sylt und Pellworm – bis hin zu den unzähligen weißen Windrädern am Festland. Neben der kleinen Hafenstadt Wyk auf Föhr verteilen sich etliche Friesendörfer über die Insel, mit historischen Kirchen, alten und neuen Reetdachhäusern, Neubausiedlungen und Aussiedlerhöfen in der Marsch. Etwas mehr als achttausend Menschen leben dauerhaft auf der Insel. Durch Hotels, Ferienwohnungen, Reha-Einrichtungen, Arbeitskräfte vom Festland und Tagestourismus sind es in der Saison um ein Vielfaches mehr. Aber das Leben auf der Insel geht auch außerhalb der Saison weiter, wenn man auf Föhr unter sich ist, wenn die Schafe die Deiche verlassen haben und viele Fenster in der dunklen Jahreszeit oft den ganzen Tag über erleuchtet sind. Ab und zu zeigt sich dann die raue Seite der Insel, Sturmfluten überschwemmen Strände und nicht eingedeichte Teile der Insel, der Hafen ist überflutet, Eisschollen bedecken die Nordsee. Das Buch lädt ein, die Vielfalt der Insel zu entdecken, ohne dabei auch nur annähernd vollständig sein zu können ...